Hej, Hej ihr Lieben,
nach einer langen „Schreibpause“ folgt nun endlich
wieder ein Bericht aus einem Land, in dem es offizielle Zimtschneckentage gibt
und Klischees unausgesprochene Wahrheiten sind (Achtung! Schreibmarketing: Lest
weiter es wird spannend!...).
Diese Pause ließ sich nicht vermeiden, da ich hier einen unheimlich abwechslungsreichen, erfüllten, vollen und spannenden Alltag erlebe. Der Spagat zwischen Familien-Linda und Uni-Linda, zwischen großer Schwester/ Zweitmama und Kommilitonin, Au-Pair und Studentin, Hilfe im Haushalt und wissenschaftlichem Arbeiten, die Grenzen meiner zwei Persönlichkeiten – dies ist eine Herausforderung der ich mich momentan stelle. Wo hört das eine auf und fängt das andere an? In welchem Verhältnis stehen diese zwei Lindas zueinander. Was ist mir selbst wichtiger?
In den knapp 11/2 Monaten die ich nun schon hier bin hatten „beide Lindas“ ihre Hürden zu nehmen. Da sich jedoch Windel wechseln, Wäsche legen, „Mamma-Pappa-Barn“-Spiele und umgeschüttete Milchgläser weniger elegant mit Worten ausschmücken lassen, möchte ich mich zunächst auf die Uni-Linda konzentrieren.
Wie bereits in einem älteren Beitrag erwähnt belege
ich hier einen Kurs, der sich über das gesamte Semester erstreckt und insgesamt
vier Themenbereiche behandelt, die unter dem Oberbegriff „Tradition, Kultur und
Identität in Schweden“ zusammengefasst werden. Jedes dieser Unterthemen wird
vier Wochen behandelt und dann mit einer Klausur abgeschlossen. 1 1/2 Monate
bin ich nun schon da, vier Wochen dauert ein Kurs – ja genau, den ersten der
vier Kurse habe ich bereits abgeschlossen! :-)
Der erste Kurs hieß: „Die schwedische Landschaft: zeitliche und räumliche Perspektiven“, oder kurz gesagt: Archäologie und Geographie – noch einfacher: Steinhaufen abstauben und Karten lesen. Diese etwas abgefertigten Schlagworte dienen keineswegs dazu mein eigenes Desinteresse auszudrücken, sondern nur um die Themenstellung ein wenig ironisiert zu vereinfachen. Letzten Donnerstag (3/10), als ihr (oder die meisten) einen freien Tag mit Aussicht auf einen Brückenfreitag genossen habt, habe ich also eine 4-stündige Klausur über landschaftliche Veränderung in Schweden von der Eiszeit bis in die Gegenwart geschrieben. Auch wenn ich verstaubte Bücher vermoosten Hügelgräbern vorziehe, hat mich dieser Themenbereich dennoch sehr interessiert. Schließlich bin ich mit der Absicht hierhergekommen Schweden richtig kennenzulernen. Wie ist Schweden jenseits roter Häuschen, duftender Zimtschnecken, schmackhafter Köttbullar und flauschiger Elche? Ein Urlaub reicht kaum aus, um diese Klischees wegzukratzen und eine tiefer Ebene des Kennenlernens zu entdecken. Und wenn Steinhaufen zu dieser tieferen Schicht gehören, dann sind sie ein Bruchteil des Mosaiks (m)eines Schwedenbildes, welches sich hoffentlich im Verlauf meines Aufenthalts immer weiter ergänzen wird.
Im Rahmen dieses ersten Kurses habe ich zwei Exkursionen unternommen: eine nach Öland und eine nach Kalmar. Da sich Bilder und Worte gelegentlich im Weg stehen, lasse ich nun also die Impressionen sprechen. Auch dieses Mal empfehle ich dazu einen „Soundtrack“ – viel Spaß!
Beim nächsten Mal dann mehr von der anderen Linda – sie lässt übrigens lieb grüßen!
Vielen Dank für Euer/Dein Interesse!
Eure Uni-Linda
Eure Uni-Linda
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