„Gib mir noch einmal Schwung!“
„Ich fliege!“
„Sieh nur, jetzt kann ich fast den Himmel berühren!“
Jeder der schon einmal
auf einem Spielplatz war kennt diese Sätze. Entweder aus den Erinnerungen an
die eigene Kindheit oder vielleicht auch aus der Perspektive des Erwachsenen.
Als Kind hat man meist das Vergnügen schaukeln zu können und dabei angestupst
zu werden, (dies gilt jedoch nicht für Junggebliebene …) denn da hat man noch
nicht die nötige Kraft und muss erst lernen, seinen Körper so zu bewegen, dass
man die Schaukel selbst zum Schwingen bringt.
Als Erwachsener sieht man meist zu, wie sich Kinder auf der Schaukel amüsieren
während man dahinter steht und Schwung gibt. Man erklärt, wie eine Schaukel
funktioniert und gibt solange Schwung bis das Kind stark und groß genug ist, um
es selbst zu schaffen.
Schaukeln gibt einem ein Gefühl von Freiheit: Der Wind pfeift einem um die
Ohren, die Haare fliegen im Rhythmus der Schaukel und man verlässt für einen
Moment den Boden der Tatsachen. Man kann sich ganz und gar in den Schwung der
Schaukel fallen lassen und Teil der Bewegung werden. Sogar die Schwerkraft
scheint man bezwingen zu können, solange jemand da ist, der die Schaukel immer
wieder mit voller Kraft anstupst, wenn irgendwann die eigenen Kräfte versagen.
Doch man muss lernen auf den Boden zurückzukehren.
Und man muss lernen seine eigene Schaukel in Schwung zu halten. Nicht immer
kann man von dem Angebot Gebrauch machen, dass jemand einem immer und immer
wieder Schwung gibt. Man muss es mit und aus eigener Kraft schaffen!
Erst dann wird das Schaukeln zu einem Moment der Freiheit und Selbstständigkeit.
Schaukeln bedeutet:
Draufsetzen
Lernen
Kräfte sammeln
In Schwung kommen
Frei sein – doch nur, wenn man es auch wagt!